Kennen Sie solche Sätze wie „ Setz dich richtig hin!“ oder „Sitz nicht so krumm!“? Wer hat es früher als Kind nicht von seinen Eltern oder Lehrern gesagt bekommen? Aber nicht nur für Kinder in der Schule spielt die Haltung im Sitzen eine wichtige Rolle, sondern auch im Büroalltag der Erwachsenen. Das „falsche“ Sitzen schleicht sich immer wieder ein. Doch liegen Mama und Papa damit richtig, dass es eine richtige und demzufolge auch eine falsche Haltung gibt? Immer mehr kommt der Begriff „dynamisches Sitzen“ auf aber was bedeutet das?

Die Haltung in Bewegung halten

In der Evolutionsgeschichte ist unser Körper permanent in Bewegung gewesen, wir waren stets dynamisch. Die Bewegung war essentiell, um u.a. vor unseren Feinden flüchten zu können und zu überleben. Flucht ist in der heutigen Zeit natürlich kein Thema mehr und mit der Erfindung des Stuhls wird das Sitzen als selbstverständlich angesehen. Wir verbringen mehrere Stunden am Tag am Schreibtisch in ein- und derselben statischen Position. Dabei ist es egal wie wir sitzen, es mangelt schlichtweg an der Bewegung. Dem Bewegungsmangel entgegen empfiehlt die Forschung mittlerweile dynamisches Sitzen. Hierdurch wird Bewegung auch an den Schreibtisch gebracht. Dabei ist alles erlaubt: aufrecht, krumm, stehend, gewichtsverlagernd, armunterstützend, schief – die Hauptsache ist, dass sich die Haltung regelmäßig verändert und lange Zeitperioden in einem Haltungsmuster vermieden werden. Auch in der aufrechten Haltung, die unserer S-förmigen Wirbelsäule noch am Ähnlichsten erscheint, fängt das stundenlange Verharren irgendwann an schmerzhaft zu werden.

Auf die Haltung kommt es an – oder etwa nicht?

Die aufrechte Haltung gilt in Gesundheitskreisen als die optimale Haltung, die wir im Sitzen einnehmen können. Sie belastet unsere Wirbelsäule und die umliegenden Strukturen am geringsten und sollte folglich so oft wie es geht eingenommen werden. Die Haltung wird folgendermaßen beschrieben:

  • Die Füße berühren flach den Fußboden
  • Der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel sollte größer als 90 Grad betragen
  • Die Oberschenkel bilden einen Winkel von circa 45-60 Grad
  • Das Becken ist leicht nach vorne gekippt
  • Da Brustbein wird nach vorne und oben leicht gestreckt
  • Die Schultern fallen ohne Anspannung nach unten
  • Der Hinterkopf wird nach hinten gestreckt und der Blick geht gerade aus

Optimal bedeutet aber nicht, dass das Ziel sein sollte, diese Haltung dauerhaft einzunehmen. Da kommt es mehr auf die Haltungs- und Bewegungsvielfalt an also auf das dynamische Sitzen.

Dynamisches Sitzen – die positiven Wirkungen:

Die Effekte des Bewegungsverhaltens durch dynamisches Sitzen sind logisch erklärbar. Je mehr Bewegung dem Rücken gegeben wird, desto häufiger wird die Rückenmuskulatur gefordert und arbeitet. Die Muskeln erschlaffen nicht. Stoffwechselprozesse im Gewebe und die Durchblutung werden angeregt, wodurch auch entzündliche Strukturen besser versorgt und geheilt werden können. Auch die Bandscheiben profitieren vom dynamischen Sitzen: ein regelmäßiges Zusammendrücken dieser mittels Bewegung fördert die Versorgung und sie bleiben länger gesund.

Fazit: Es gibt keine falschen Haltungen, sondern lediglich auf die Dauer kommt es an. Versuchen Sie sich auch im Sitzen regelmäßig zu bewegen. Dehnen und strecken sie sich immer wieder und bleiben sie ruhig für kurze Zeit auch einmal in einer krummen Haltung Sitzen, wenn sie Ihnen gerade gut tut und sie keine Schmerzen haben! Kommen Sie anschließend wieder in eine aufrechte Haltung. Haben Sie Freude an der Bewegungsvielfalt.

Bewegung am Schreibtisch

Weil Bewegung am Arbeitsplatz und dynamisches Sitzen so wertvoll für die Rückengesundheit sind, hat die Firma fitbase verschiedene Online Coachings entwickelt. Im Vordergrund stehen hierbei kurze Mini-Interventionen am Arbeitsplatz, um eine Monotonie zu unterbrechen. Der zeitliche Aufwand ist so gering, dass sich das Programm hervorragend in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Für weitere Informationen und Details steht Ihnen das fitbase-Team gern zur Verfügung.

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