Präsentismus

Präsentismus – ein Begriff den man heutzutage immer häufiger in Unternehmen hört. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich genau? Im Gegensatz zu Absentismus, dem Fernbleiben von der Arbeit, bedeutet Präsentismus trotz gesundheitlicher Beschwerden, die eine Krankmeldung rechtfertigen würden, zur Arbeit zu kommen. Wenn Beschäftigte trotz Schmerzen, schwerer Erkältung oder ähnlichen Beschwerden ins Büro kommen, führt dieses mit großer Wahrscheinlichkeit zu Leistungseinbußen und somit verringerter Produktivität des Unternehmens. Denn wer kann schon eine hundertprozentige Leistung erbringen wenn er oder sie sich nicht gut fühlt?

Negative Folgen

Doch nicht nur für das Unternehmen stellen sich durch Präsentismus negative Folgen ein, sondern auch für die Beschäftigten sowie für deren Kollegen. Krankheiten können sich chronifizieren, wenn sie nicht richtig auskuriert werden oder die Mitarbeiter können angesteckt werden. Bei Krankheit zur Arbeit zu gehen erhöht außerdem das Risiko zu Unfällen oder Fehlern am Arbeitsplatz maßgeblich. Präsentismus führt somit zu fast doppelt so hohen Produktivitätseinbußen und ist Studien zufolge ungefähr doppelt so schädlich wie Absentismus. Eine wissenschaftliche Untersuchung bei der Henkel KGaA zum Beispiel fand im Unternehmen insgesamt Produktivitätsverluste von gemittelt 14 Prozent, wobei 11 Prozent auf Präsentismus zurückfielen und nur 3 Prozent auf Absentismus.

Das Thema Präsentismus wird in den letzten Jahren zunehmend wichtiger: Einer Studie des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zufolge sind 71.2% der Befragten innerhalb des letzten Jahres mindestens einmal krank zur Arbeit gekommen. Dabei gaben 29,9% der Befragten sogar an, dass Sie gegen den Rat eines Arztes zur Arbeit gegangen sind.

Ursachen

Die Befragten der AOK Studie nannten die folgenden Gründe für das Erscheinen am Arbeitsplatz trotz Krankheit: ein Übermaß an Arbeit (ca. 50%), Angst um Ihren Arbeitsplatz (ca. 20%), Ärger mit Kollegen verhindern (ca. 10%), Angst vor Problemen mit dem Arbeitgeber (6%) im Falle des krankheitsbedingten Fernbleibens. Hieraus kann geschlossen werden, dass die meisten Fälle von Präsentismus durch Verhältnisse wie einem schlechten Betriebsklima oder einer nicht optimalen Arbeitsorganisation ausgelöst werden. Weitere Fakten zum Thema Präsentismus finden Sie hier.

Lösungsansätze

Entscheidend für ein niedriges Präsentismusniveau ist die Etablierung eines unterstützenden Führungsstils. Manager sollen eine Vorbildfunktion darstellen und ebenfalls zu Hause bleiben, wenn sie krank sind. Auch die Aufgabenverteilung sollte so geregelt sein, dass Kollegen im Krankheitsfall Aufgaben übernehmen können. Eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Firma spielt gleichermaßen eine wichtige Rolle in der Eindämmung von Präsentismus am Arbeitsplatz. Die Beschäftigten sollen nicht Angst um ihre Jobs haben müssen, wenn sie krankheitsbedingt fehlen.

Ein weiterer Lösungsansatz ist der Ausbau von Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und Präventionsmaßnahmen im Unternehmen. Betriebe mit einer funktionierenden Gesundheitsförderung haben mehreren Studien zufolge auch niedrigere Präsentismuszahlen. Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz der Beschäftigten zu verbessern und für einen gesünderen Lebensstil zu sorgen um Krankheiten vorzubeugen. Die Wichtigkeit von Erholungsphasen sollte hier insbesondere unterstrichen werden, damit keine Überlastungssignale auftreten.

Bei Fragen zu diesem Thema oder zu generellen Möglichkeiten der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.

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