Wie wichtig ist Bewegung für uns Menschen?

In England wurde eine der größten Studien durchgeführt, die den Zusammenhang zwischen bewegungsfreundlichen Städten und dem Blutdruck der Einwohner aufzeigt. Insgesamt nahmen in 22 Städten 430.000 Personen im Alter von 38 bis 73 teil. Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen aus bewegungsfreundlicheren Städten, die eine attraktivere Infrastruktur für Fußgänger mit mehr Fuß- und Fahrradwegen bieten, seltener an Bluthochdruck leiden.

Die Studie zeigt beispielhaft, welche Folgen Bewegungsmangel für unsere Gesundheit haben kann. Unser Alltag ist fast durchgehend durch sitzen bestimmt. Wir nehmen meistens all unsere Mahlzeiten im Sitzen zu uns, wir arbeiten bis zu acht Stunden am Tag im Sitzen und zur Arbeit fahren wir mit dem Auto – im Sitzen. Oft machen wir deswegen nicht mehr als 500 Schritte am Tag und sitzen bis zu 15 Stunden täglich! Der in der Studie aufgeführte Bluthochdruck ist nur eine von vielen Auswirkungen von zu wenig Bewegung. Hier eine kleine Übersicht:

Bluthochdruck gilt als ein großer Risikofaktor, um einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden und gehört zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Unser Herz passt sich regelmäßigen Belastungen an. Wird es zu gering beansprucht verliert es an Leistungsfähigkeit und die Gefahr eines Herzinfarkts steigt ebenfalls.

Rückenschmerzen sind häufig durch eine zu schwach ausgebildete Muskulatur und dem langen Verharren in einer ungünstigen Körperposition bedingt. Die Wirbelsäule befindet sich im Sitzen häufig einer ungünstigen Position, so dass Fehlhaltungen zu Verspannungen, Rundrücken oder sogar Bandscheibenvorfällen führen können.

Übergewicht resultiert aus unserem bewegungsarmen Lebensstil, da wir weniger Energie verbrauchen, als wir zu uns nehmen. Das heißt, wir essen zu viel (meistens zu ungesund) und bewegen uns zu wenig. Die überschüssige Energie wird von unserem Körper eigentlich nicht benötigt und deswegen in Form von Fettreserven gespeichert.

Diabetes Typ 2 ist häufig eine Folge von Übergewicht. Dies ist eine Stoffwechselstörung, die auch als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet wird. Immer häufiger sind heutzutage auch jüngere Menschen betroffen.

Muskelabbau entsteht, wenn unser Körper nicht mehr gefordert wird. Der Körper arbeitet sehr ökonomisch und passt sich den Belastungen an. Werden Muskeln nicht gefordert, gehen diese nach und nach verloren.

Osteoporose verläuft nach dem selben Prinzip, wie der Muskelabbau. Gibt es keine Belastung kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte, was zu schnelleren Knochenbrüchen führt. Vor allem im Alter ist Osteoporose eine häufige Knochenerkrankung, aber es wird auch immer häufiger bei jüngeren Menschen diagnostiziert.

Arthrose ist ein Verschleiß im Gelenk und führt zu starker Bewegungseinschränkung. Der Knorpel in einem Gelenk wird durch zu wenig Bewegung nicht genug mit Flüssigkeit versorgt, so dass er nach und nach abnimmt.

Infekte sind häufig durch ein zu schwaches Immunsystem bedingt. Bewegung regt bei richtiger Dosierung die Produktion von Abwehrzellen an und bringt Sie so gesünder durch den Winter.

Stresserkrankungen sind häufig eine Folge von Dauerstresssituationen im Alltag, bei denen Stresshormone ausgeschüttet werden und wir diese durch zu wenig Bewegung nicht abbauen können.

Daran sieht man wie wichtig es ist, Bewegung in unseren Alltag zu integrieren. Bewegung hilft gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, verhindert einen Abbau von Muskeln, Knochen und Knorpeln und macht uns fitter und stressresistenter. Daher sollten wir so viel Bewegung wie möglich in unseren Alltag integrieren. Einfach mal das Auto stehen lassen, zu Fuß gehen oder sich das Fahrrad schnappen. Falls der Arbeitsweg dafür zu lang ist, bringt der Fußweg zu den öffentlichen Verkehrsmitteln schon sehr viel mehr Bewegung in unseren Alltag, als aus der Haustür direkt ins Auto zu steigen. Studien, wie die aus England, tragen hoffentlich dazu bei, dass bei der Städteplanung die Bewegungsfreundlichkeit eine wichtigere Rolle einnimmt.

In Kolumbien gibt es etwas andere Vorgehensweisen, die hier zu Lande vielleicht schwer vorstellbar erscheinen aber dennoch einen ursprünglichen und richtigen Ansatz verfolgen:

Enrique Peñalosa, der Bürgermeister von Bogotá, der als erstes Straßen in der Stadt an einem Tag in der Woche für Autos geschlossen hat, hat mal gesagt: “God made us walking animals – pedestrians, as a fish needs to swim, a bird to fly, a deer to run, we need to walk; not in order to survive, but to be happy.” – und gesund!

Also bewegen Sie sich! Falls Sie Probleme haben Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren, helfen wir Ihnen mit unseren Online Kursen gerne dabei.

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